We proudly present: Das kleine Indoor-Lederspecial für alle.
Sie denken an Ledermöbel für drinnen? Sehr gut. Was soll’s denn werden: Glattleder, Anilinleder, Rauleder, Büffelleder, Antikleder, Fettleder oder Pull-Up-Leder? Höre ich da „Stopp!“? Dabei habe ich gerade erst die gängigsten Möbellederarten aufgezählt. Aber Sie haben schon Recht, die Lederauswahl ist mitunter eine eigene Wissenschaft. Sich ein bisschen damit zu beschäftigen lohnt sich durchaus, denn Leder ist nicht gleich Leder …
Die Lederarten
Am häufigsten im Einsatz sind seidenmatte oberflächengefärbte Glattleder. Glattleder sind immer Rindsleder. Eine aufgesprühte Farbschicht (Pigmentierung) schützt die Oberfläche und macht Glattleder pflegeleicht.
Natürlicher, weicher und wärmer, fast hätte ich kuschelig gesagt, ist Anilinleder. Aus den allerbesten Häuten gemacht und ohne Pigmentierung im Bad gefärbt. Was so viel Gefühl und Wärme abgibt, verdient die Bezeichnung „Königsklasse“ der Lederarten und darf dann auch empfindlich und anspruchsvoll sein. Und auch teurer.
Ein Kompromiss könnte das sog. Semianilinleder (Nappaleder) sein, das zwar wie Glattleder mit einer Farbschicht überzogen wird, diese ist aber sehr dünn.
Rauleder wird geschliffen, wirkt samtig und fühlt sich warm an. Erfolgt der Schliff an der Oberseite, entsteht feines Rauleder, beim Schliff unten Nubukleder.
Weiter im Galopp: Büffelleder: grobporig, langlebig und robust. Mit der Zeit speckig, kann ausbleichen – Antikleder: gibt’s in echt alt oder bewusst auf alt getrimmt – Fettleder: robuste Glatt- oder Nubukleder mit fetthaltiger Schicht; zeigt schnell Kratzer und die gewünschte Patina – Pull-Up Leder: i.d.R. die Bezeichnung für Nubukleder (s.o.) mit Fettschicht. Nicht verwechseln mit PU-Leder: „Nur“Spaltleder*, beklebt mit einer Polyurethanbeschichtung; glänzt und wirkt antik
*Apropos Spaltleder. Werden dickere Leder in mehrere Schichten zerlegt, nennt man das „Spalten“. Diese Schichten heißen Narbenspalt (beim Spalten auf der Lederoberseite) oder Fleischspalt (Unterseite des Leders). Fleischspaltleder sind auf beiden Seiten rau.
Haben Sie Ihren Leder-Favoriten gefunden?
Nein, macht nichts. Sie müssen sich ja auch nicht sofort entscheiden. Vor allem gibt es bei Leder neben Qualität, Preis und Materialeigenschaften noch ein paar wichtige Entscheidungskriterien. Aber das ist eine andere Geschichte. Und die erzähle ich Ihnen hier in Kürze. Bis dahin, viel Freude beim Nachdenken … Fortsetzung folgt.
Ihre Jana