Textiles Design 2016. Was sagt der Trend?
Der Stoff, aus dem die Träume sind?
Textiles Design hatte Mario Simmel einst wohl kaum im Sinn, als er in seinen Roman, eine Agentenstory, mit „Der Stoff, aus dem die Träume sind“ betitelte. Wie auch immer. Heute ernenne ich mich zur „Stoffagentin“, und begebe mich auf die Suche nach den textilen Design-Trends 2016. Was habe ich entdeckt? Im Bereich textiles Design trifft man aktuell auf Zweierlei: auf Kombinationslust und auf Stilbruch. Dahinter steckt mit dem Wunsch nach Individualisierung ein Megatrend unserer Zeit. Da wären wir dann schon wieder beim Stoff, aus dem unsere ganz persönlichen Träume sind. Textiles Design wird immer bunter und ist durchaus etwas für Mutige, die sich an ungewöhnliche Kombinationen von Farben und Dessins wagen. Gestreift, floral, grafisch oder opulent – alles ist möglich. Was für Muster und Farben gilt, gilt für die Haptik erst recht. So können trendige Stoffe weich sein, extraglatt, reliefartig oder alles auf einmal.
Wer nach Herzenslust kombinieren will, braucht Vielfalt. Die gibt’s – und diese Vielfalt nährt den Boden für Stilbrüche. Und Stilbruch liegt ja nicht nur im Bereich textiles Design im Trend. Die eigene Persönlichkeit lässt sich auch kaum besser inszenieren als mit Mut zum Ungewöhnlichen. Ich finde auch kaum etwas interessanter, als Kombinationen, die überraschen und trotzdem oder gerade deswegen super harmonieren. Das ist dann der Moment, wo textiles Design das Prädikat „traumhaft“ aus meiner Sicht verdient.
Meine Suche nach den Traumstoffen der Saison hat mich nach Scharnstein und nach Frankfurt geführt. In Scharnstein ist Monika Kaltenbrunner zuhause und sie ist mein persönlicher Guide, wenn es um textiles Design geht. Bei ihr, der Spezialistin für wunderschöne Heimtextilien, traf ich auf drei große Trends rund um textiles Design. Da ist einmal der
Natur Look für Zuhause
Das ist etwas, das ich mag – schlicht und trotzdem elegant. 2016 ist Leinen hochrelevant, wenn es um textiles Design und Natürlichkeit geht. Das mag noch wenig wundern. Wenn Leinen aber dann kombiniert wird mit prächtigen Goldtönen und optischen Strukturen, wird es schon spezieller. Und glamouröser. Trotzdem, der natürliche Look bleibt und Entspannung fällt superleicht.
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Der neue Natur Look ist ein perfektes Beispiel für textiles Design, das den Designcharakter mit Wohlfühl-Appeal kombiniert. Ein Traum. Aber auch der nächste Textiltrend hat Traumpotenzial:
Wolle, Von A wie angenehm bis W wie weich und warm
Am Wolltrend beeindruckten mich die Haptik und die Widerstandskraft. Nach dem Motto „was hart im Nehmen ist, hat viel zu geben“ 🙂 Wolle gehört überhaupt zu den aktuellen Lieblingen im Bereich textiles Design. Nicht zuletzt deshalb, weil sie in modernen Wohnräumen als Hingucker genauso funktioniert wie in klassischem Ambiente. Außerdem verfügt Wolle ganz klar über den ultimativen Kuscheleffekt.
Textiles Design, ich habe es schon erwähnt, kommt 2016 nicht an Farbvielfalt und Mustern vorbei. Daher heißt es auch bei Monika Kaltenbrunner …
Bunt ist angesagt, Metallic auch
Schon beim Schreiben über bunte Farben, Blicke fangende Vorhang-Muster, farbenfrohe Stickereien… merke ich, dass meine Lauen besser und besser wird. Das farbig frische textile Design macht einfach Freude und Lust auf mehr. Für manche ist dieses Mehr vielleicht metallisch. Der Metallic-Trend prägt 2016 auch textiles Design. Wer eine edle Atmosphäre schaffen will, voll Ausdruck und Eleganz, sollte unbedingt mit matten Oberflächen kombinieren.
Eines noch, bevor ich Sie jetzt dann nach Frankfurt entführe: Modernes textiles Design ist auch nachhaltig. Innovative Technologien machen Textilien wie Wolle, Leinen oder Baumwolle biologisch abbaubar! Auch das verdient das Prädikat „Traumhaft!“. Und mit diesen good News geht’s auf nach Frankfurt. Warum gerade nach Frankfurt? Na weil dort, die Heimtextil 2016 stattfand, d i e Bühne für textiles Design von Rang und Namen …
Well-Being 4.0
So lautete das Trendthema auf der Heimtextil 2016 – und der Name war Konzept. Es galt, textiles Design menschlicher zu machen und die Sinne in den Vordergrund zu stellen.
Well-Being 4.0 zeigte textiles Design zum Wohlfühlen aus – mit dem Ziel, ein besseres Leben zu generieren. Die Zahlenkombi 4.0 war dabei eine Anlehnung an „Industrie 4.0“ und steht für smart, digital und individuell sowie für die Kombination von Technik, Wissenschaft und textiles Material. 4.0 könnte aber auch für diese 4 präsentierten Themen stehen: Protect, Gutes für uns; Energise: digitale Träume; Nourish: Sensorisches Design; Enrich: Erhebung aller Sinne. Auch in den Titeln outet sich textiles Design presented in Frankfurt als Kombination von Sinnlichkeit und Technik, von Wissenschaft und Emotion … Soweit so gut:
Protect: Gutes für uns
Was will uns dieser Trend für textiles Design sagen? Zum Beispiel „Ja“ zu cleanem Schick, sauberem und reduziertem Design. Das Thema nimmt Bezug auf moderne Wellness-Aspekte wie Entgiftung, oder die selten gewordene und deshalb so wertvolle Ruhe. „Protect“ steht für einen textilen Wohntrend, der einen wundbaren Gegenpol zu unserer modernen Welt, in der wir ständig mit jedem und allem verbunden sind, darstellt. Textiles Design zielt in diesem Verständnis vor allem auf Abschalten, Rückzug und Schutz in einem körperlichen aber auch mentalen Sinn ab. Ich finde, den Gedanken schön und wert weiterzuverfolgen – nicht nur im Bereich textiles Design.
Energise: Digitale Träume
Super. Ich bin wieder beim Stoff, aus dem die Träume sind. Diesmal geht’s um digitale Träume. Wir versuchen ja gerne Wohlgefühl mithilfe moderner Technologien zu steigern. On- und Offline verschwinden zunehmend. Genauso wie digitale und reale Welt. Das alles prägt auch modernes textiles Design. Licht wird dabei zum Beispiel zu einem Material, das ungegenständliche Formen kreiert und Konturen erhellt. Wie schon zuvor spielen Farben auch in dieser Art von textilem Design wichtige Rollen. Hier treffen mehr oder weniger starke Kontraste auf fast Fluoreszierendes und dunkles Electric-Blue. Der energetische Trend lädt die Schönheit mit Glanz, Lack, kaleidoskopischen Mustern und sportlichen Designs auf. Wie gefällt Ihnen der High-Energy Digi-Trend im Bereich textiles Design? Ich klicke mal auf Enter und widme mich dem nächsten Thema:
Nourish: Sensorisches Design
Hier wird textiles Design vor allem vom Gedanken an eine neue Welt getragen. Urbanes Leben schließt sich mit Naturlandschaften zusammen und die neue Verbindung legt ihren Fokus auf Begrünung. Das zeigt sich dann auch: in einer Farbpalette, die im Wesentlichen aus Grün-, Braun- und Grautönen besteht. Textiles Design, das auf Elementares wie Erde und Stein setzt und natürliche Materialien mit zukunftsweisender Gestaltung zusammenbringt. Handwerk ist bei „Nourish“ essentiell, denn es steht für das Ursprüngliche, das hier tonangebend ist. Und gerade als ich dachte, die Stadt-Land-Verbindung sei der interessanteste Gedanke im Bereich textiles Design, stieß ich auf:
Enrich: Erhebung aller Sinne
Dabei geht es um kulturelle Referenzen in Verbindung mit Vergangenheit und Zukunft, um Opulentes und Höchstdekoratives. Klingt erhebend und ist es auch. Welche Highlights bzw. Blickfänge prägen dieses neue textile Design? Nun, da gibt es ornamentale Kreationen und edles Material, viel Glanz und satte Farben. Töne wie Pflaume und Karminrot wirken neben Gold, Messing und Bronze. Wem bei der „Erhebung aller Sinne“ der Begriff Orient einfällt, liegt auch nicht falsch. Orientalisches kommt vor. Muster, die an Ikonen erinnern auch. Insgesamt schafft textiles Design im Stile von „Enrich“ ein Gefühl von Vollkommenheit. Ich frage Sie: Kann es ein schöneres Gefühl geben?
Haben Sie Lust bekommen auf einen dieser wirklich aussagestarken Trends rund um textiles Design? Es lässt viel Platz für Individualität und Eigenart. Das gefällt mir. Für welche Richtung ich mich entscheiden würde, wenn ich es jetzt und hier müsste, weiß ich noch nicht. Wie geht es Ihnen zwischen Scharnstein und Frankfurt, zwischen Clean-Schick, electric-Light, Ursprung und sinnlicher Vollkommenheit? Ich bin wie immer neugierig auf Ihre Gedanken dazu. Wer weiß, vielleicht kreieren wir ja genau hier und jetzt den nächsten Trend für textiles Design.
Danke an Monika Kaltenbrunner für Ihre Unterstützung beim Sammeln von schönen Dingen, Gedanken und Ideen. Es war mir eine große Freude, ein bisserl in deinem Fundus und Schatz für textiles Design zu stöbern!!
In diesem Sinne
alles Liebe
Eure Jana
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