Heizen mit Infrarot
Ich seh‘, ich seh‘, was du nicht siehst, und das macht warm.
Selten haben wir den Herbst so sehr als Einbruch erlebt wie heuer. Gerade noch herrlichster „Altweiber“-Sommer, und plötzlich ist Heizen angesagt. Was liegt also näher, als etwas zum Thema Heizen zu schreiben. Aus Sicht der designorientierten Frau, die immer auf der Suche nach Neuem ist, versteht sich. Aber – was mir als erstes dazu einfiel, waren Bilder, die nur wenig mit Design zu tun hatten: verbaute Parapete, Rohrsysteme, verstaubte Bodenkonvektoren, Heizkörper vor Glaswänden… So kann man keinen Blog übers Heizen beginnen. Also, zurück an den Anfang; diesmal beginne ich mit einem Wunsch:
Wie schaut eigentlich meine Traumheizung aus?
Was soll ich sagen – sie schaut gar nicht aus. Meine Traumheizung ist unsichtbar. Nächste Frage:
Eine unsichtbare Heizung – gibt’s das vielleicht tatsächlich?
Heizen mit Infrarot. Wow.
Heizen mit Infrarot ist sowas wie die Revolution der Heiztechnik. Revolution im positiven Sinne natürlich, gesund und nachhaltig. Heizen mit Infrarot, das ist – wie Wärme von der Sonne und Heizen mit Infrarot verzichtet völlig auf Heizkörper, ist also tatsächlich fast unsichtbar. Es schont die Umwelt und ihre begrenzten Rohstoffe und das Geldbörserl. Dazu ist das Heizen mit Infrarot effektiv, nachhaltig und wartungsfrei. Sie können sich das so vorstellen:
Strahlungsheizung mit Heizanstrich
Heizanstrich? Klingt komisch, und doch auch wieder nicht. Heizen mit Infrarot beginnt mit einem Kupferband. Das wird, übrigens ohne große Stemmarbeit, einfach aufgeklebt. Dann kommt der Carbonanstrich auf den tragfähigen Untergrund. Sobald der Anstrich drauf ist, ist Heizen mit Infrarot möglich.
Ein paar Tipps fürs Auftragen der Heizung gibt’s schon noch: Ideal ist es, die Heizung möglichst großflächig und an den kältesten Stellen im Raum aufzutragen. Es gilt nämlich: je großflächiger und je besser die Heizung im Raum verteilt ist, desto weniger Energie wird verbraucht. Der Grund ist die niedrigere Abstrahltemperatur.
Dazu ist Beheizen bzw. Heizen mit Infrarot praktisch von allen Seiten, von oben und von unten möglich. Am Boden, an den Wänden und an den Raumdecken. Dabei brauchen Sie sich in der Gestaltung nicht einbremsen. Wo auch immer Sie Ihre Heizung aufgetragen haben, Sie können danach beschichten, drüber streichen oder tapezieren … ganz wie Sie möchten. Ich hab‘s ja gesagt, Heizen mit Infrarot ist unsichtbar. Spürbar ist es dafür umso mehr. Und zwar auf Knopfdruck. Es dauert nur ein paar Minuten – und Ihre eigenen vier Wände sind richtig kuschelig und wohlig warm. Fürs Wohlfühlambiente sorgen dann 24 Volt Gleichstrom mit Niederspannungstechnik.
Renovieren und Heizen mit Infrarot
Sie bauen nicht neu, möchten aber renovieren? Heizen mit Infrarot ist weder da noch dort ein Problem. Ganz im Gegenteil. Zum modernen Wohnstil beim Neubau passt die Heizung sowieso wunderbar. Der Heizanstrich lässt sich aber auch nachträglich anbringen und eignet sich demnach auch bei Renovierungen. In Altbauwohnungen macht Heizen mit Infrarot sogar nachhaltig Schluss mit Schimmel und feuchten Wänden. Fettes Plus. Und selbst der Denkmalschutz hat nichts gegen die „versteckte“ Heizform.
„Bodenheizung“ – Heizen mit Infrarot
Sie denken über Heizen mit Infrarot über den Boden nach? Dann wird Ihre nächste Frage wahrscheinlich den idealen Bodenbelag betreffen. Was soll ich sagen, auch hier habe ich nur gute Nachrichten: Grundsätzlich ist Heizen mit Infrarot bei allen Belägen möglich. Allerdings sind einige eben noch besser geeignet als andere. Böden, die gut im Wärmeleiten sind, eignen sich etwa besser als solche mit schlechter Wärmeleitfähigkeit. Fließen etwa sind fürs Heizen mit Infrarot besser geeignet als Parkett. Richter super ist aber zum Beispiel der fugenfreie PANDOMO® Floor.
Schön heizen mit Infrarot
Bislang fand ich PANDOMO® Floor weniger heiztechnisch als gestalterisch interessant. Einfach weil der Belag viel Raum für Kreativität lässt und er mir schlichtweg gut gefällt. Die Grundlage von PANDOMO® Floor ist eine Nivelliermasse auf Zementbasis. Dadurch entstehen beim „Verlegen“ die typischen glatten und klaren Oberflächen, die so gut zum modernen Wohnstil passen. Arbeitet man zusätzlich Spezialsand in die frische Masse ein, entsteht PANDOMO® Floor Plus. Sein Markenzeichen: noch strapazierfähiger. In die PANDOMO®-Grundmasse können auch Farbpigmente eingearbeitet werden. Genauso wie andere Materialien …
Bevor ich mich in den Oberflächenweiten von PANDOMO® verliere, zurück auf den Boden. Genauer gesagt zur Heizung und zum Heizen mit Infrarot. Dafür eignet sich PANDOMO® nämlich auch hervorragend. Warum ich das weiß? Weil ich jemanden gefragt habe, der es wissen muss. Herr Ing. Roland Meuer, der Geschäftsführer der Firma Höhnel Beschichtungstechnik GmbH, ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Heizanstriche. Bei Höhnel gibt’s vieles in Sachen Innen- und Außenbeschichtung und seit 2016 eben auch den Heizanstrich. Also, wer Fragen zum Heizen mit Infrarot hat, Herr Meuer ist d i e Ansprechperson in OÖ. Inzwischen wurden auch schon einige Projekte in unserem Bundesland umgesetzt: Ein prominentes ist Stift Lambach.
Von Herrn Meuer weiß ich auch, dass Heizen mit Infrarot bald – nämlich Ende des Jahres – als Hauptheizform für Neubauten zugelassen werden wird. Man darf gespannt sein, wie sich das auswirken wird. Aber davor mach ich noch einmal einen Sprung zu den vielen Vorteilen des neuen Heizanstrichs.
Heizen mit Infrarot hat viel zu geben!
Im Zusammenhang mit Heizen mit Infrarot tauchen Slogans wie „Wärme wie von der Sonne“ auf. Dahinter steckt eben die besagte Strahlungsheizung ohne Heizkörper, die Rohstoffe schont und genauso effektiv wie günstig ist. Wartungsfrei ist sie auch. Was so einfach klingt, steht natürlich am aktuellen Ende einer langen Test- und Entwicklungsphase. Heizen mit Infrarot halt viele Entwicklungsjahre hinter sich. Heute hält der revolutionäre Heizanstrich tatsächlich den Weltrekord, wenn es um den niedrigen Verbrauch der Heizung bei konstanter Temperatur geht. Das kann man sich etwas beim Wandanstrich laienhaft ungefähr so erklären: der Heizanstrich erfolgt an den kältesten Stellen, den „Kältebrücken“ – und zwar möglichst großflächig. Wird nach diesen Prinzipien aufgetragen, braucht es dann vergleichsweise niedrige Abstrahltemperatur, um Wärme zu erzeugen. Dann wiederum sind die Temperaturunterschiede zwischen Heizung und Wandaußenseite gering und dementsprechend wenig Wärme geht verloren.
Es gibt noch ein paar Erklärungen mehr, die ich aber sehr gern den Profis überlasse, die das viel besser erläutern können als ich. Der Strom kommt übrigens über Transformatoren zur Heizung. Dank niedriger Spannung können Sie sogar Nägel durch die Anschtriche schlagen, Heizen mit Infrarot funktioniert trotzdem. Damit bin ich auch schon bei der Langlebigkeit, wobei der Begriff Langlebigkeit einer fast unbegrenzten Lebensdauer, die Heizen mit Infrarot nachgesagt wird, fast nicht gerecht wird. So wie die Lebenszeit, sind auch die Vorteile von Heizen mit Infrarot fast endlos. Ich versuche noch einmal zusammenzufassen:
Die vielen Vorteile von Heizen mit Infrarot
Effizient und sauber. Da hätten wir dann mal die geringen Anschaffungskosten. Ebenfalls schon erwähnt habe ich, dass die Wände beim Heizen mit Infrarot trocken bleiben und schimmelfrei. Giftige oder gefährliche Stoffe kommen im Zusammenhang mit der Heizung nicht ins Haus, Gasrohre und Tanks auch nicht.
Kommen wir zur Montage: auch die ist super einfach, recht sauber und (fast) lautlos; und wenn nachträglich mal gebohrt wird, ist das auch kein Problem – dank Niederspannung bei der Stromzufuhr. Da beim Heizen mit Infrarot die kältesten Stellen erwärmt werden, ist hohe Effizienz möglich. Ach ja: Sie können auch eigenen Solarstrom zum Heizen verwenden.
Wohlig, warm und schön. Für alle, die leicht frieren: beim Heizen mit Infrarot wird’s rasch warm, wobei sich die Temperatur von Raum zu Raum steuern lässt. Und: die Wärme verteilt sich wunderbar im Haus bzw. in der Wohnung. Ein handfestes Argument für mich ist, dass keine Heizkörper nötig sind (obwohl es natürlich inzwischen auch recht ansehnliche Teile gibt). Dass diese Heizform, weil eben so schön unsichtbar, keinerlei Einfluss auf die Einrichtung hat, versteht sich von selbst. Mir gefällt außerdem, dass die Strahlungswärme „gesund“ ist und – ich bin ein Fan vom Fensteröffnen – Lüften ohne Wärmeverlust geht.
Meine Heizanstrich-Connection
So, jetzt aber genug geschwärmt – ich bin wirklich gespannt auf die Entwicklung dieser neuen Heiz-Idee. Dementsprechend gern werde ich mit Roland Meuer in Kontakt bleiben. Habe ich Ihnen schon einmal gesagt, dass ich sehr viel von Netzwerken halte? Ich möchte diese Aussage jedenfalls hier an dieser Stelle einmal mehr unterstreichen. Auch „meinen“ Experten für Heizen mit Infrarot, Herrn Meuer und das Unternehmen Höhnel, habe ich in einem Netzwerk kennen und schätzen gelernt. An dieser Stelle, vielen Dank Roland, für deine Unterstützung und die geduldigen Antworten auf meine Fragen.
Wenn Sie noch Fragen haben, bitte wenden Sie sich gern an Roland Meuer. Oder auch an mich. Sofern ich kann, beantworte ich Ihre Fragen gern. Sonst leite ich sie weiter.
Damit bin ich eigentlich am Ende meiner Ausführungen zum Thema Heizen mit Infrarot. Nur eins noch, weil es so schön ist und so sauber. Werfen wir noch schnell einen Blick auf verschiedene Infrarot-Heizungs-Baustellen. Als Beweis dafür, dass das Anbringen des Heizanstrichs keine bauliche Hexerei ist. Was sagen Sie? Das schaut doch jetzt schon richtig sauber aus. Da kriege ich richtig Lust auf Umbau und auf Heizen mit Infrarot.
Da ich ja zuletzt durch Bandscheibenprobleme etwas gehandicapt war, wäre gesunde Strahlungswärme vielleicht auch nicht schlecht. Dazu frage ich aber dann doch lieber meinen Arzt oder die Apothekerin 😉
Ich bin wirklich neugierig, was Sie zum Thema Heizen mit Infrarot sagen. Kannten Sie die Heizform schon? Gibt’s vielleicht sogar Erfahrungen? Wie sieht es mit dem berühmten Haken an der Sache aus? In diesem Sinne laufe ich auf Hochspannung …
Bis bald, eure Jana
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Liebe Jana,
schöner Artikel zum Heizanstrich. Allerdings hat er einen kleinen Schönheitsfehler. Bei Verwendung des Anstrichs im Boden wird keine Infrarotstrahlung erzeugt. Im Boden können wir maximal 25 – 28 Grad verbauen, sonst tanzen die Bewohner darauf. In der Wand (bis 42 Grad) und der Decke (ca. 60 – 70 Grad) sieht das schon anders aus. Strahlung entsteht erst ab einer Temperatur von ca. 35 Grad.
Sonnige und gesunde Grüße aus Hannover
David
Hallo David.
Es freut mich, dass Dir mein Artikel gefallen hat. Vielen lieben Dank für Dein Kommentar und für die interessante Ergänzung.
Beste Grüße
Jana